In that infinte ocean of silence and emptiness only light travels. Flashing lights. We, time travellers, became light. Rays of colors stretching to create bridges, carrying deep inside memories like heavy bags.
Wie wir die Welt sehen, hängt davon ab, woran wir uns erinnern. Wie wir Erinnerungen erzählen, bestimmt, wie wir handeln. Die Tanzperformance PLANET KIGALI dreht die Perspektive um: Sechs Zeitreisende aus der Zukunft landen in ihrer Vergangenheit, um unsere Gegenwart zu erkunden. Welche Spuren hat unsere Zeit in der Zukunft hinterlassen? Die Zeitreisenden halten auf der Bühne Rückschau, denn in der post-identitären Gesellschaft der Zukunft spielen viele jetzige Zuordnungen keine Rolle mehr. Was hält eine Gruppe zusammen? Wie funktioniert der Ausbruch aus der Gruppe? Wie werden Unterschiede markiert? Welche Gemeinschaftsmodelle der Vergangenheit sind wegweisend? Geschichten aus Ruanda und Deutschland, Bilder aus der Vergangenheit und Zukunft überlappen einander. Wie wir uns die Zukunft vorstellen, definiert die Gegenwart. Der Effekt geht dem Ursprung voraus.
Die Choreografin Yolanda Gutiérrez, der Dramaturg Jens Dietrich und der Regisseur Dorcy Rugamba haben sich von ruandischen Traditionen inspirieren lassen und schaffen Bilder für eine gemeinsame Zukunft auf dem Raumschiff Erde. In den fünf Tableaus des Stücks verschmelzen klassisch-ruandischer und zeitgenössischer Tanz, eine unscheinbare Randfigur verwandelt sich in einen Star, Videoschnipsel der Vergangenheit scheinen wie Blitzlichter auf, ruandische Beats transformieren sich zu Body Percussion, kollektive Erinnerungen formieren sich zu Bewegungsabläufen und mythische Kosmologie trifft auf Sci-Fi-Fantasien.
Die Kostüme für das ruandisch-deutsche Ensemble entwirft der international gefeierte Designer Moshions. Der in Burundi geborene bildende Künstler Chris Schwagga, in dessen Kollektionen sich sein soziales Engagement und seine Vorliebe für Glamour widerspiegeln, entwickelte für PLANET KIGALI eine Serie von Helmen, die als futuristische Masken fungieren. Im Bühnenbild der Berliner Künstlerin Jelka Plate trifft Minimal Art auf die ruandischen Kunstform Imigongo, und der Hamburger Klangkünstler Andi Otto remixt die Soundscapes Kigalis mit traditioneller Musik zu hypnotischen Beats. Auf der Bühne sind neben den deutschen Tänzer*innen einer der bekanntesten ruandischen Tänzer Wesley Ruzibiza, der seit 50 Jahren praktizierende Meister des ruandischen Ballets Evariste Karinganire und die mit internationalen Preisen ausgezeichnete Schauspielerin Eliane Umuhire.
Im Dialog der Künste entsteht in PLANET KIGALI eine gemeinsame Erzählung über die Untiefen der Vergangenheit hinweg hin zu einer neuen, verflüssigten Identität ganz im Stil von Grace Jones: »Ich bin nicht so geboren. Man schafft sich selbst.«
CREDITS:
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KÜNSTLERISCHE LEITUNG
Yolanda Gutiérrez
Jens Dietrich
Dorcy Rugamba
MIT
Laura Böttinger
Evariste Karinganire
Frank Koenen
Sarah Lasaki
Wesley Ruzibiza
Eliane Umuhire
CHOREOGRAFIE
Yolanda Gutiérrez
TEXT UND DRAMATURGIE
Jens Dietrich
REGIE
Dorcy Rugamba
BÜHNE
Jelka Plate
MUSIK
Andi Otto
KOSTÜME MOSHIONS HELME UND
CORPORATE DESIGN
Chris Schwagga
VIDEOMAPPING
Dr. Calavera
VISUALS
Yolanda Gutiérrez
PRODUKTIONSLEITUNG
Christina Schäfers
Regieassistenz
Louise Stölting
ASSistenz Kigali
Patrick Michel Mivumbi
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VIDEOTRAILER
Samuel Ishimwe
HOSPITANZ
Pauline Olders
Marlene Helling
PROJEKTDOKUMENTATION
Yana Busyhina
Igor Scheba
EINE PRODUKTION VON
POLITICAL BODIES
in Kooperation mit Kampnagel, der Rwanda Arts Initiative
und der Public Library Kigali.
Gefördert im Fonds TURN
der Kulturstiftung des Bundes, von der Hamburgischen Kulturstiftung,
vom Goethe Institut Kigali
und von dem Institut für Auslandsbeziehungen.
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VORPREMIERE
National Public Library, Kigali,
15.11.2018
URAUFFÜHRUNG
Kampnagel, Hamburg,
12.12.2018
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→ Broschüre (9 MB)