Jedes historische Ereignis besteht neben den großen Linien auch aus der Vielzahl der Einzelperspektiven, aus den persönlichen Erinnerungen der Beobachter oder direkt Beteiligten. Der erste Teil des Projekts zeichnet in Form von detaillierten Erinnerungs-Monologen ein komplexes und widersprüchliches Bild der rumänischen Revolution.  Die Bilder der Aburteilung und Hinrichtung des Ehepaars Ceausescu am ersten Weihnachtstag 1989 haben sich als eines der mythischen Ereignisse der Weltgeschichte ins kollektive Unbewusste mehrerer Generationen von Fernsehzuschauern gebrannt. Im Winter 2009/10 brachte das IIPM dieses Urereignis der Wende mit 16 Schauspielern in rumänischer Sprache auf zahlreiche Bühnen Rumäniens, Deutschlands und der Schweiz. Auf Grundlage von authentischen Videodokumenten und Zeugenberichten wurde der letzte und berühmteste Schauprozess der europäischen Geschichte in originalgetreu nachgebauten Kulissen reinszeniert. “Wirklichkeit und Theater – hier sind sie nicht mehr auseinanderzuhalten”, urteilte das “ARD Mittagsmagazin”, “ein Theaterereignis von Shakespeareschem Zuschnitt”, hieß es in “Le Monde”.   Doch neben dem internationalen Presseecho und der Nominierung zum Berliner Theatertreffen hatte “Die letzten Tage der Ceausescus” einen Prozess des letzten lebenden Sohnes des Diktatorenpaars gegen das Institut zur Folge.